Nachdrückliche Einblicke in das Leben von Menschen mit einer Behinderung konnten die Werkrealschüler und Realschüler der sechsten Klasse der Schlossbergschule am Donnerstag beim „Rollstuhlbasketball“ in der Achertalhalle sammeln.
Im Rahmen der Initiative „Behindertensport macht Schule“ hatten die beiden ehrenamtlichen Referenten Daniel Merkel und Sebastian Holzheu vom BBS (Badischer Behinderten-Sportverband) einen fast kompletten Klassensatz an Rollstühlen im Gepäck.
Los ging es für die W6 bereits frühmorgens um halb acht; es folgten die SchülerInnen der R6a und R6b. In jeweils eineinhalb Stunden ging es rollend mit dem Basketball durch die Halle, wobei schnell klar wurde, dass dies für die ungeübten Rollstuhlfahrer eine Herausforderung war. Nach einer Viertelstunde hatten jedoch alle den „Dreh raus“ und die Schüler und Schülerinnen sausten begeistert durch die Halle.
„Muskelkater in den Armen ist am nächsten Tag völlig normal“, meinte Basketballtrainer Sebastian Holzheu, der seit seinem 9. Lebensjahr durch eine Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen ist. Eine weitere Schwierigkeit war das einhändige Fahren und gleichzeitige Prellen des Basketballs, was eine gute Koordination der Schüler erforderte.
Beim späteren Basketballspiel ging es dann richtig zur Sache, wobei es zu manchem glimpflichen Zusammenstoß kam; umgekippt ist dabei keiner.
Besonders eindrucksvoll war auch die abschließende Fragerunde, in der die Kinder die Möglichkeit hatten, den sympathischen Sportler Sebastian Holzheu, der völlig offen mit seiner Behinderung umgeht, alles zu fragen, was sie über ihn und sein Leben im Rollstuhl wissen wollten.
Sport und Spiel sollten bei dem kostenlosen Projekt, das vom „Ministerium für Kultur, Jugend und Sport Baden-Württemberg“ unterstützt wird, auf ein Miteinander ohne Hemmschwellen und Barrieren vorbereiten und das gegenseitige Verständnis fördern.
Eine nicht alltägliche Erfahrung, darin waren sich alle Beteiligten einig und bedankten sich gemeinsam mit Rektor Bertram Walter bei dem Trainer Sebastian Holzheu, dem Referenten Daniel Merkel sowie der Initiatorin Daniela Fohmann für den tollen Vormittag.


