„Schön, dass ihr alle gekommen seid“, begrüßte Schulleiter Bertram Walter alle Gäste, darunter die ehemaligen Schulleiter Günter Gallwitz und Wolfgang Flegel, den ehemaligen Konrektor Erich Ketterer, Bürgermeister Stefan Hattenbach, Bürgermeister Hans-Jürgen Decker aus Ottenhöfen, der Elternbeiratsvorsitzenden Andreas Dewies, Madame Angèle Santoni aus Rosheim, den Vorsitzenden des Partnerschaftskommittes Albert Schneider, Ehemann Franz Panter, sowie die Schulgemeinschaft der Schlossbergschule bei der emotionalen Verabschiedung von Konrektorin Kornelia Kern in der Mensa. Die evangelische Pfarrerin Regina Bub, Julia Biedert sowie Referendarin Theresa Kalchthaler wurden ebenso verabschiedet und Rektor Walter dankte Ihnen für ihre tolle Arbeit an der Schlossbergschule.
„Applaus, Applaus“ sang der Grundschulchor unter Leitung von Melanie Brandt am Anfang.
„Einfühlsam, hilfsbereit und zuverlässig“, so beschrieb das Kollegium ihre Konrektorin Kornelia Kern mit den am häufigsten genannten Adjektiven nach einer Umfrage von Rektor Walter. Nach 28 Jahren an der Schlossbergschule und insgesamt 36 Jahren als Lehrerin und Konrektorin konnte er in den letzten Wochen und Tagen keinerlei Anzeichen erkennen, dass nun bald „Schicht im Schacht“ sei. Im Gegenteil, Konny Kern habe sich aktiv, wie immer, in ihren vielfältigen Arbeitsbereichen mit eingebracht. Er dankte ihr für ihren enormen Einsatz bis zu ihrem letzten Arbeitstag und blickte zurück auf ihre berufliche Biografie. Aufgewachsen in Neckarsteinach bei Heidelberg war bereits als Kind ihr Berufsziel Lehrerin. 1982 absolvierte sie das Abitur am Gymnasium in Eberbach; es folgte das Studium an der PH Heidelberg mit den Fächern Französisch, Biologie und evangelische Religion. Die Liebe zu Frankreich habe sich während ihrer Schulzeit und einem längeren Aufenthalt in Montpellier entwickelt und während des Studiums noch verstärkt. Nach ihrem Referendariat an der Friedrich-Realschule in Karlsruhe folgte ein Jahr als pädagogische Mitarbeiterin im Eliteinternat Schloss Stein an der Traun, was eine wertvolle Erfahrung, aber definitiv nicht ihre Welt war. Ihre erste Stelle trat Kornelia Kern als Realschullehrerin 1991 an der Johannes-Gaiser Realschule in Baiersbronn an. Aus privaten Gründen folgte der Umzug nach Oberachern und der Wechsel an die Schlossbergschule am 01. August 1997, wo sie sich in die Fächer Musik und Bildende Kunst einarbeitete. Sie war Klassenlehrerin in der Realschule, unterrichtete aber auch in der Haupt- und Grundschule und wurde schnell zur tragenden Säule im Kollegium. „Diese Flexibilität und Bereitschaft sich auf Neues einzulassen, zieht sich wie ein roter Faden durch ihre berufliche Biografie und zeichnet sie bis heute aus“, lobte Rektor Walter, wobei ihm ihre hohe Fortbildungsbereitschaft sehr aufgefallen ist. Weitere pädagogischen Kompetenzen waren die Mediation sowie das Streitschlichterprogramm und das themenorientierte Projekt „Soziales Engagement“. Auch in der Theater-AG habe sie aktiv mitgewirkt. Im Jahr 2006 wurde Kornelia Kern zur Konrektorin ernannt. Ihre Aufgabenbereiche waren die Organisation und Entwicklung des Realschulbereichs, die Mitwirkung bei Erstellung der Stundenpläne, Erstellung der Vertretungs- und Aufsichtspläne sowie ihre maßgebliche Beteiligung an der Konzeptionierung und Umsetzung der offenen Ganztagsschule.
„Eine tolle Lehrerin, die uns verstärkte, fachlich kompetent, sehr gewissenhaft und zuverlässig“, bestätigte der ehemalige Rektor Günter Gallwitz auf Nachfrage zur „jungen Konny Kern“. Absolute Teamfähigkeit mit allen Beteiligten der Schule, lobte auch der ehemalige Rektor Wolfgang Flegel (2010-2020), den ihre Verortung in verschiedenen Schularten sehr beeindruckt habe; sie sei sich für keine Aufgabe zu schade gewesen. Nach seinem Abschied im Schuljahr 20/21 habe Kornelia Kern die kommissarische Schulleitung für ein Jahr übernommen mit speziellen Herausforderungen in der Corona-Krise und zusammen mit Konrektor Andreas Volz gemeistert, sagte Bertram Walter.
Das Fach Französisch lag ihr besonders am Herzen, der Austausch mit der Partnerschule in Rosheim, die Organisation der Delf-Prüfungen, die jährlichen Parisfahrten und die Zertifizierung mit dem Oberrhein-Siegel.
„Das Zertifikat „Europa-Schule“ und die Ernennung der Schlossbergschule als Europaschule durch Bildungsministerin Theresa Schopper im Februar sei ein richtig schönes Abschiedsgeschenk an unsere Schule“, bedankte sich Bertram Walter für den unermüdlichen Einsatz der Vollblutpädagogin, wobei sie immer auch das Wohl der Schüler- und Schülerinnen und des Kollegiums im Blick hatte.
Als Geschenk übergab Rektor Walter eine eingerahmte Wortwolke aus allen positiven Adjektiven aus dem Kollegium, welche Konny charakterisieren sowie eine Hängematte für ihren neuen Lebensabschnitt. Es folgte ein Auftritt der Schulband unter Leitung von Andreas Fallert mit dem Lied „99 Luftballons“.
„Heute geht eine ganz Große im tatsächlichen wie im richtigen Leben“, sagte Bürgermeister Stefan Hattenbach in seinen Grußworten und bedankte sich für das gelingende Miteinander. Konny sei eine überzeugte Europäerin, so wie er frankreichliebend und auch außerhalb der Schule sei sie Teil des Gemeindelebens und werde immer ein Platz im Herzen der Gemeinde Kappelrodeck haben.
„Sie hinterlassen Spuren und werden uns fehlen“, meinte Elternbeiratsvorsitzender Andreas Dewies – auch im Namen des Förderereins – und bedankte sich für ihre Klarheit, ihr Herz und ihr Engagement. „Au revoir und alles Gute im neuen Lebensabschnitt“, wünschten ebenso Ali Zarour und Maja Biadacz von der SMV.
Claudia Schmitt übergab stellvertretend für das Kollegium eine „Kollegenbrätsch“ mit vielen persönlichen Wünschen und Anekdoten. „Memories, lucky moments and the future is now“, wünschte Christa Meier und überreichte ein mit KI gestaltetes Konny-Buch mit dem Titel „Konny geht in Pension“, eine Flasche Wein sowie einen Weingutschein, ebenso vom Kollegium.
Mit dem Lied „She works hard for the money“ zog der Schlossberger Kollegenchor in Abendgarderobe und auf dem roten Teppich zur Verleihung des ultimativen Schlossbergers (angefertigt von Christiane Kern) in den Kategorien „Heldin des Schulalltags, Friedenstaube (Religion), Französisch, Europa, Fürsorge (Herz), Multitalent und Lebensfreude“, begleitet durch Jürgen Köninger am Klavier, in die Mensa ein. Am Ende wurde es nochmals sehr emotional: „Für dich soll’s rote Rosen regnen“, sang das Kollegium und übergab jeweils eine rote Rose an Kornelia Kern zum Abschied.
„Für mich war es immer ein großes Glück, Lehrerin und später Konrektorin an der Schlossbergschule zu sein; diese Schule war mehr als mein Arbeitsplatz, sie war ein Stück Zuhause“; bedankte sich Kornelia Kern sichtlich bewegt und sehr herzlich und wünschte der gesamten Schulgemeinschaft von Herzen alles Erdenklich Gute.