Am Wochenende präsentierte die Theater AG der Schlossbergschule ihr neues Theaterstück „Zirkus der Verdammten“ von Gabriele Seba in der Gymnastikhalle der Realschule. Regisseur und Leiter der Theater AG, Mario Gräber und seine SchülerInnen führten das moderne Märchen insgesamt drei Mal auf.

Schauplatz des Geschehens war die Hauptstadt London, in der seit einigen Jahren in gewissen Abständen Kinder aus aller Welt spurlos verschwanden. Drei Mütter (originell und stark gespielt von Anne Kowalsky als Barbara Lange, Matilda Benz als Miranda Abott und Katharina Arland als lispelnde Tilda Anderson) der vermissten Kinder Nelly (prima gespielt von Carolin Reeb), den Zwillingen Bloddy Mary’s (genial simultan sprechend; gespielt von Guilia Sehlinger und Maya Zymara) und Gundel, der traurig-lustigen Clownshexe (einfühlsam gespielt von Muna Kataf) gaben nicht auf und engagierten kurzerhand die Detektivin Nicole Holmes (klasse gespielt von Johanna Arland). Die Detektivin Holmes nahm schließlich die Spur der „Verdammten“ auf, welche zu einem dubiosen Zirkus führte, der von der raffgierigen Geschäftsführerin Mrs Chambers (überzeugend gespielt von Michelle Armbruster) und dem gemeinen Zirkusdirektor Mr. Luther Myers (witzig-frech gespielt von Max Benz) geleitet wurde.

Holmes fand heraus, dass der skrupellose Arzt und Chirurg Dr. Jekyll (schaurig schön gespielt von Sarah Burmester) mit seiner hübschen Assistentin Dolores Singleton (empathisch gespielt von Jule Burghause) die talentierten Kinder durch eine Operation in schaurige Monster um operiert hatte, sodass selbst ihre Mütter sie nicht mehr erkennen konnten. Die kleinen Monster fristeten ihr trauriges Dasein von da an als lebende Attraktionen im „Zirkus der Verdammten“, angetrieben von dem fiesen Zirkusdirektor Mr. Myers (Max Benz) und unter Aufsicht der schrecklichen Geschäftsführerin Mrs Chambers (herrlich gespielt von Michelle Armbruster), für die nur der Profit zählte.

Graf Dracula (ausgezeichnet gespielt von Paul Burmester), unterstützt von Gräfin Draculette (klasse gespielt von Isabell Schmälzle), spornte die Kinder dabei an, niemals ihre eigene Identität zu vergessen und ihre eigentliche Heimat; was ihnen immer wieder Hoffnung gab. Laut der Theorie von Graf Dracula (im früheren Leben Henry Legrand) kam alle zwei Jahre ein neues um operiertes Kind dazu. Dieses Mal erschien plötzlich Frankensteins Monster (gruselig und ausdrucksstark gespielt von Lehrer Christian Jakob) mit bayrischem Dialekt, nett und fluchend abwechselnd, was für viele Lacher sorgte.

Quasimodo, der Glöckner von Notre Dame (mit Herz gespielt von Ilian Schneider) glaubte nicht so recht an eine Rettung, bis sie alle durch eine List der schlauen Detektivin Nicole Holmes (Johanna Arland) ihre Mütter (herrlich gespielt von Anne Kowalsky, Matilda Benz und Katharina Arland) auf sich aufmerksam machen konnten. Jedes Monster baute seine typischen Talente in die Zirkusauftritte mit ein; unter anderem den norwegischen Lieblingswitz der Mutter, ein Lieblingsessen, bunt angemalte Gewichte, ein ausdrucksstark vorgetragenes Gedicht „Die Glocke“ von Schiller und einen Tanz aus dem Ballett Schwanensee. Die spektakulären Auftritte wurden daraufhin im Achertäler Boten veröffentlicht, woraufhin sich die liebevollen Mütter auf Vorschlag von Holmes von dem sadistisch-genialen Dr. Jekyll (Sarah Burmester) in schrecklich aussehende „Medusas“ umwandeln ließen, um im Zirkus der Verdammten anzuheuern und in der Nähe ihrer Kinder zu sein. Gemeinsam konnten sie diese schließlich befreien, indem die findige Detektivin Holmes (Johanna Arland) den bösen Zirkusdirektor Mr. Myers (Max Benz) und Dr. Jekyll (Sarah Burmester) zur Strecke brachte. Die liebreizende Assistentin Dolores (Jule Burghause), die sich in Graf Dracula (Paul Burmester) verliebt hatte und ihn ständig mit „junger Herr“ ansprach, verwandelte schließlich alle wieder in normale Menschen und sorgte so für ein geglücktes „Happy End“, wo sich abschließend alle freudestrahlend in den Armen lagen.

Am Ende gab es mehrfach tosenden Applaus für Regisseur Mario Gräber und seine Schützlinge, es wurde viel gelacht; allen hat es unheimlich viel Spaß gemacht. Das passende Bühnenbild und die wunderbar gruselig-schönen Kostüme wurden liebevoll gestaltet von Eva Burmester. Für die reibungslose Technik und Bühnenbeleuchtung sorgten Nadine Hodapp und Maximilian Strauß.